Willkommen bei den Frühjahrs-Konzerten der Volksbühne München!

Wir wollen Ihnen nach langer Zeit der kulturellen Abstinenz im Frühjahr wieder schöne Konzerte anbieten. Dabei sollen die Künstler sämtliche Erlöse bekommen und Sie nicht zu tief in die Tasche greifen müssen.

Wir haben für Sie zwölf Veranstaltungen aus den verschiedensten Genres zusammengestellt. Von Jazz bis Klassik, von Kabarett bis Flamenco! Hier gelangen Sie zu unserem  Konzertkalender!

Zum aktuellen Geschehen:

Plötzlich soll vielleicht alles sehr schnell gehen: Kultur darf bei einem stabilen Inzidenzwert unter 100 (nach 5 Tagen) auf einmal wieder gleich stattfinden, aber erst, wenn die Stadt einen Antrag beim Gesundheitsamt gestellt hat, das Gesundheitsamt zugestimmt hat, ein Hygienekonzept für den jeweiligen Saal vorliegt und das Kreisverwaltungsreferat dieses abgesegnet hat.

Unsere Konzertreihe könnte somit auch beginnen - der erste Termin wäre am 19. Mai Claudia Pichler in der Black Box. Das wären ab heute (4.5.) noch genau zwei Wochen - kann klappen, aber auch nicht... Sobald wir Sicherheit haben und Freigaben/Hygienekonzepte/Saalpläne stehen, melden wir uns bei allen Vorreservierern. Bitte haben Sie noch kurz Geduld!

Konstantin Weckerist Schirmherr der Veranstaltungsreihe. Im Anschluss finden Sie sein Grußwort.

Grußwort von Konstantin Wecker

Foto von Thomas Karsten

In diesen schwierigen Zeiten ist es wichtig, solidarisch auch die Münchner Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen. Ich freue mich sehr, dass die Volksbühne München an die Zuschauer denkt, wenn freie Veranstalter das aus wirtschaftlichen Gründen nicht können. Gerne bin ich Schirmherr für die Veranstaltungsreihe im Gasteig für junge Münchner Künstler.

Den meisten PolitikerInnen will es einfach nicht in den Kopf, welche Relevanz Kultur und Kunst für die Menschen und die Gesellschaften hat. Sie lassen die Künstler*innen am Existenzminimum dahin vegetieren. Na klar – Kultur könnte die Menschen ja dazu verführen, nicht alles im Leben der Gewinnmaximierung zu opfern: Die eigene Seele. Den eigenen Verstand.

Kultur kann aufwühlen und verängstigte Menschen zum freien Denken anregen. Kultur kann verändern. Kultur kann Mut machen. Das vor allem: Mut machen, sich nicht einfach alles unhinterfragt gefallen zu lassen.

Sie ist nicht für dieses System relevant. Vielleicht aber für ein anderes? Freieres? Und relevanter als Waffengeschäfte und Börsenspekulationen doch allemal.

Und die Kultur könnte uns auch noch etwas anderes wieder ins Gedächtnis bringen: Systemrelevant ist natürlich auch der Widerspruch, das Widerständige, der Protest, die Aktion, der Widerstand, die Blockade, die Demonstration, die Protestkette, das Nicht-Stromlinienförmige, wie zum Beispiel ein selbstorganisiertes Protestcamp von Ende Gelände zur Besetzung von Kohletagebau-Abbauhalden. Da lernen junge Menschen mehr Phantasie und Freude wie oft in der gesamten Schullaufbahn.

Und so wissen unsere Politiker*innen ganz genau, dass für dieses System die Kultur nicht unbedingt relevant ist. Denn Poesie ist Widerstand. In jedem Fall ist Kultur relevant für die Menschen in diesem System. Und ist das dann nicht doch wieder systemrelevant?

Dazu möchte ich zum Schluss noch gerne den wunderbaren Georg Kreisler zitieren:

„Wer Kunst versäumt, verschenkt nicht nur einen wichtigen Teil seines Lebens, sondern leistet auch Vorschub für eine Veränderung der Gesellschaft, die meistens mit Blutvergießen verbunden ist. Der Mensch braucht Kunst, das hat sich immer wieder erwiesen, nicht zur Unterhaltung, da kann er auch zum Pferderennen gehen, sondern weil sie ein Teil seiner selbst ist. Und wenn er sie nicht kriegt, versucht er, sie irgendwie zu ersetzen, oft durch Gewalt.“

Alles Gute zum Gelingen der Veranstaltungsreihe der Volksbühne München!

Konstantin Wecker